Rauchmelder: Kauftipps, Gesetze und alle Gründe für’s Piepen

Home Patrol > Brandschutz

Rauchmelder sind aus deutschen Wohnräumen längst nicht mehr wegzudenken. Auch Feuermelder genannt, haben die wichtige Funktion, Bewohner durch ein Piepen vor Bränden zu warnen, damit diese rechtzeitig flüchten beziehungsweise vor dem Feuer gerettet werden können. 

In diesem ausführlichen Ratgeber zu Rauchmeldern erklären Ihnen Brandschutzexperten die Wichtigkeit eines Rauchmelders in Ihrem Zuhause, was das Piepen des Rauchmelders bedeuten kann und wo Sie Rauchmelder am besten kaufen.

Funktionsweise eines Rauchmelders:

Rauchwarnmelder dienen laut DIN 14676 “der frühzeitigen Warnung von anwesenden Personen vor Brandrauch und Bränden, so dass diese Personen auf das Gefahren Ereignis angemessen reagieren können.“ Vor allem Brandrauch kann sich schnell und leise durch die ganze Wohnung verbreiten. Vor allem während des Schlafs schützen und Feuermelder also vor Gefahren: Doch wie funktioniert das?

Die gängigsten Modelle sind optische Rauchwarnmelder, die mithilfe einer Leuchtdiode und Photodiode funktionieren. Die Leuchtdiode strahlt permanent einen Infrarot-Lichtstrahl aus, der unsichtbar, aber lebensrettend ist. Dringt nämlich Brandrauch in den Rauchmelder ein, wird der Infrarotstrahl durch den Rauch gestreut und reflektiert, so dass dieser in die lichtempfindliche Photodiode trifft und der Alarm ausgelöst wird.

Kann man mit einem Rauchmelder rauchen?

Brandrauch ist deutlich dichter als der Rauch von üblichen Zigaretten. Sollten Sie also normal rauchen, wird die Photodiode durch den leichten Rauch von Zigaretten nicht aktiviert. Im Falle eines unbelüfteten Raums oder mehreren Personen, die gleichzeitig rauchen, kann es durch dichte Rauchentwicklung aber durchaus zu einem Fehlalarm kommen. 

Tipp: Möchten Sie in einem Zimmer mit installierten Rauchmelder rauchen, lüften Sie regelmäßig. Das ist nicht nur für den Rauchmelder hilfreich, sondern auch für den Sauerstoffgehalt in Ihrer Wohnung.


Warum piept der Rauchmelder?

Ihr Rauchmelder piept und Sie wissen nicht warum. Grundsätzlich ist dies positiv, da das Piepen bestätigt, dass Ihr Gerät immer noch funktioniert. Nervig ist das Piepen trotzdem. Hier einige Gründe, warum der Melder piepen könnte:

Warum piept der Rauchmelder mitten in der Nacht?

Gerade nachts möchte man nicht mitten im Schlaf von einem piependen Feuermelder gestört werden. Dieses Piepen ist aber üblich und vor allem physischer Natur: Senken Sie nämlich die Raumtemperatur dadurch, dass Sie die Heizung nachts abschalten, kann die Spannung der Batterie sinken und dadurch signalisiert Ihnen der Rauchmelder einen Defekt. 

Sogenannte 10-Jahres-Rauchwarnmelder verhindern dieses Problem durch resistente Lithium-Batterien. Sollten Sie Ihr Gerät aber nicht austauschen wollen, sollten Sie in einem festen jährlichen Intervall die Batterien austauschen, damit fast leere Batterien Sie nachts nicht mehr vom wohlverdienten Schlaf abhalten.

Was tun, wenn der Rauchmelder immer wieder piept?

Piept Ihr Rauchmelder in regelmäßigen Abständen, ist die Batterie leer. Diese sollten Sie also schnellstmöglich austauschen, um nicht nur das Piepen abzuschalten, sondern auch Ihren eigenen Brandschutz zu gewährleisten. 

Sollte das Piepen nach dem Batteriewechsel nicht aufhören, sollten Sie den Rauchmelder warten. Grundsätzlich sollte dies auch einmal jährlich geschehen. 

Was tun, wenn der Rauchmelder ohne Grund piept?

Normalerweise sind Rauchmelder so konstruiert, dass sie möglichst wenige Fehlalarme auslösen. Normaler Hausstaub, Zigarettenrauch oder kleinere Insekten werden in den meisten Fällen also keinen Fehlalarm auslösen. Trotzdem ist keine Technologie perfekt und auch die besten Modelle können mal einen Fehlalarm auslösen.

Grundsätzlich wird normaler Hausstaub keinen Alarm auslösen, feiner Baustaub allerdings dringt leichter in das Gehäuse eines Feuermelders ein und kann einen Alarm auslösen. Auch kleine Fliegen oder Spinnen, die durch das Fliegenschutzgitter passen, können dafür sorgen, dass Ihr Gerät Alarm schlägt. Dieses Problem lösen Sie einfach durch das Abmontieren des Rauchmelders und einem handelsüblichen Staubsauger. 

Was bedeutet es, wenn der Rauchmelder rot blinkt?

Blinkt ein rotes Licht an Ihrem Rauchmelder, können Sie erstmal erleichtert sein: Ihr Feuermelder funktioniert und wird Sie im Brandfall warnen. Einige Hersteller sparen sich allerdings bei einer leeren Batterie das Piepen und weisen Sie mit einer roten LED darauf hin, dass Sie die Batterien des Rauchmelders wechseln sollen. 

Kann man Rauchmelder komplett ausschalten?

Komplett abschalten lassen sich Rauchmelder nicht. Manche Modelle haben allerdings einen Knopf, den Sie 10 Sekunden drücken, um das Gerät für 15 Minuten in einen Ruhezustand zu versetzen. Danach wird dieser sich aber wieder einschalten.

Die Gesetzgebung sieht vor, dass Rauchwarnmelder selbst mit fast leerer Batterie 30 Tage lang alle 30 Sekunden piepen müssen, um Bewohner darüber in Kenntnis zu setzen, dass die Batterie ausgetauscht werden muss. 

Rauchmelder kaufen: Brandschutz für’s Eigenheim

Rauchmelder mit austauschbarer Batterie können Sie schon ab 5€ erhalten – allerdings sind diese im Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht zu empfehlen. Sogenannte 10-Jahres-Rauchwarnmelder fangen preislich nämlich schon bei 17€ an und geben Ihnen den Komfort, die Batterie für zehn Jahre nicht auswechseln zu müssen. 

Sowohl Rauchmelder mit austauschbarer Batterie als auch 10-Jahres-Rauchwarnmelder gibt es weitläufig in Super- und Baumärkten, Elektronikfachgeschäften wie Media Markt oder Saturn, oder im Internet bei Amazon zu kaufen. 

Einige Rauchmelder kommen auch mit Funk oder sogar Smart-Home-Optionen. Funk-Modelle sind besonders für große Wohnungen empfehlenswert – sollte ein Alarm ausgelöst werden, piepen alle Geräte gleichzeitig und ein Brand kann kaum überhört werden. Solche Funk-Rauchmelder kosten meist zwischen 65 und 85€. 

Was sind die besten Rauchmelder?

Die besten Rauchmelder sind Modelle, die zuverlässig funktionieren, wenig Fehlalarme auslösen und einfach zu installieren und zu warten sind. Im folgenden listen wir Ihnen die von Stiftung Warentest getesteten Modelle und deren Bewertung auf. 

ProduktNoteFunkLangzeitbatterieAppPreis
Hekatron Genius Plus Edition1,6NeinJaJa25,50 €
Hekatron Genius Plus X Edition1,6JaJaNicht angegeben44,22 €
Ei Electronics Ei6501,7NeinJaNicht angegeben22,99 €
Cavius Rauchwarnmelder 2007-004 (mit Unterputz-Montage)1,7NeinJaNicht angegeben29,99 €
Abus RWM1501,8NeinJaNicht angegeben19,95 €
Busch-Jaeger Busch-Rauchalarm ProfessionalLine 6833/01-84 (inkl. Funkmodul)1,8JaJaNicht angegeben37,92 €
Unitec 308321,9NeinJaNicht angegeben22,50 €
Hekatron Genius Plus X inkl. Funkmodul Basis X2,2JaJaNicht angegeben33,61 €
FireAngel ST-6222,3NeinJaNicht angegeben17,99 €
Smartwares FSM-1242,3NeinJaNicht angegeben19,99 €

Montage: Wo bringe ich meine Rauchmelder an?

Gesetzlich vorgeschrieben ist die Montage von Rauchwarnmeldern in Schlaf- und Kinderzimmern, sowie dem Flur, sollte dieser einen Rettungsweg darstellen. In feuchten oder staubigen Räumen ergibt die Installation eines Rauchmelders aufgrund von möglichen Fehlalarmen keinen Sinn. Räume wie Küchen, Keller, Garagen oder Kaminzimmer benötigen in den meisten Fällen keinen Rauchmelder. 

Bei Fluren kommt es ganz darauf an, wie groß der Flur ist: Sollte Ihr Flur kürzer als 15m sein, reicht ein Rauchmelder in der Mitte des Raums. Bei mehr als 15m müssen Sie die einzelnen Geräte so installieren, dass kein Gerät weiter als 7,5m von der Wand oder von einem anderen Rauchmelder entfernt ist. 

Kann man Rauchmelder auch kleben?

Obwohl es üblich ist, einen Rauchmelder an die Decke zu schrauben, können Sie Ihre Geräte auch mit den richtigen Klebstoffen permanent an die Decke kleben. Dazu eignet sich vor allem ein doppelseitiges Klebeband, Heißkleber oder Montagekleber. Dieser kann sich aber auch lösen und bei einem Fall Ihr Gerät beschädigen. Bei teuren Böden ist das Bohren also durchaus empfehlenswert. 

Beachten Sie, dass Sie den Rauchmelder etwa 30cm entfernt von jeglichen Deckenlampen platzieren, um möglichen Rauch so direkt wie möglich in die Öffnungen gelangen zu lassen. 

Kann man einen Rauchmelder auch an der Wand befestigen? 

Grundsätzlich ist es nicht empfehlenswert, einen Rauchwarnmelder an einer Wand zu platzieren. Diese Geräte sind nicht dafür konzeptioniert, dass Sie dem Raum vertikal entgegenstehen. Auch das Ablegen eines Rauchmelders auf einen Schrank ist, aufgrund verzögertem Alarm, nicht empfehlenswert und kann im Brandfall Leben kosten. 

In Ausnahmefällen ist die Montage an einer Wand aber unumgänglich. Sollten Sie keine alternative Montagemöglichkeit finden, müssen Sie für die Wandmontage ihre Rauchmelders aber einige Vorkehrungen treffen:

  • Der Rauchmelder muss nach EN 14604 für die Wandmontage geeignet sein.
  • Zwischen Rauchmelder und Decke sollten mindestens 30cm Platz sein.
  • 1m unterhalb und 50cm seitlich des Rauchmelders dürfen keine weiteren Objekte an der Wand platziert sein.

Rauchmelderpflicht: Sind Rauchmelder gesetzlich vorgeschrieben?

Die DIN 14676 dient in allen deutschen Bundesländern als Grundlage für die Rauchmelderpflicht. In privaten Wohnräumen ist die Installation von Rauchmeldern seit Einführung der DIN-Norm im Jahr 2003 gesetzlich vorgeschrieben. Für die Installation ist der Eigentümer oder Vermieter des jeweiligen Wohnobjekts verantwortlich, die Wartung muss je nach Landesbauordnung des jeweiligen Bundeslandes entweder der Eigentümer/Vermieter oder der Mieter durchführen lassen.

In der jeweiligen Landesbauordnung wird ebenso festgehalten, in welchen Räumen die Rauchmelder installiert werden sollen. Meistens sind dies Schlaf- und Kinderzimmer und Fluchtwege innerhalb des eigenen Zuhauses. Aber auch Aufenthaltsräume außerhalb des Schlafbereichs müssen in einigen Fällen mit Rauchmeldern ausgestattet werden. Der Rauchmelderhersteller Hekatron hat auf seiner Website eine Liste für die spezifischen Anforderungen jedes Bundeslandes zusammengefasst.

Wann soll man Batterie eines Rauchmelder wechseln?

Die Batterie eines Rauchmelders sollte jährlich gewechselt werden. Niedrige Spannung der Batterie oder eine fast leere Batterie können ein nerviges, konstantes Piepen auslösen. Außerdem ist im Falle einer komplett leeren Batterie Ihr Brandschutz nicht mehr gewährleistet und im Falle eines Ausbruchs kann es durch nicht funktionsfähige Rauchmelder um Leben und Tod gehen. 

Warum soll man Rauchmelder nach 10 Jahren austauschen?

Die DIN 14676 bestimmt außerdem, dass Feuermelder nach 10 Jahren ausgetauscht werden müssen. Dies hängt vor allem mit klassischen Hausstaub zusammen: Die Sensoren von Rauchmeldern verstauben und werden daher unzuverlässiger bei der Erkennung von Bränden oder Rauch. 

Einige Hersteller bieten daher sogenannte 10-Jahres-Rauchwarnmelder an, die anstatt einer handelsüblichen Batterie mit einem Lithium-Akku arbeiten und daher zehn Jahre ohne Batteriewechsel funktionieren. Empfehlenswert sind 10-Jahres-Rauchmelder in jedem Fall. Das Brandrisiko steigt natürlich, sollten Sie Batterien leer sein. Die Stiftung Warentest testet daher auch nur noch sogenannte 10-Jahres-Rauchmelder.

Rauchmelder, CO-Melder oder CO2-Melder?

Neben Rauchmeldern verbreiten Sie auch Geräte zur Detektion von Gasen wie Kohlenmonoxid (CO) oder Kohlendioxid (CO2). Bei Rauchwarnmodellen ist die Installation verpflichtend, aber auch Gasmelder retten Leben.

CO-Melder sind bei der Nutzung alter Kaminöfen oder in die Jahre gekommenen Gasheizungen empfehlenswert. Kohlenmonoxid entsteht bei nicht vollständiger Verbrennung eines Brennstoffes und schon 3% CO-Gehalt in der Luft kann tödlich sein.

CO2 ist zwar nicht so gefährlich wie Kohlenmonoxid und trotzdem kann es aber einer gewissen Menge Kohlendioxid tödlich werden. CO2-Melder warnen vor „zu dicker“ Luft und wenn der CO2-Melder mal Alarm schlägt, dann sollte man wieder Lüften. Diese Geräte eignen sich hevorragend für Konferenzräume oder Klassenzimmer.