Vereinfacht gesagt lässt sich ein Transponder als elektronischer Schlüssel bezeichnen. Meist besitzt er die Form eines Chips oder einer Karte. Halten Eigentümer diese an den richtigen Sensor, öffnet sich die Tür. Wie genau das funktioniert, welche Arten von Transpondern es gibt sowie Vor- und Nachteile im Überblick.
Was ist ein Transponder?
Ein Transponder ist ein elektronisches Gerät, das Informationen über Radiowellen empfangen und senden kann. Der Begriff leitet sich von den Wörtern „Transmitter“ (Sender) und „Responder“ (Antworter) ab. Die Technologie findet in vielen verschiedenen Bereichen Anwendung wie beispielsweise in der Kommunikation von Satelliten oder um Flugzeuge im Luftraum zu identifizieren.
Wie funktionieren RFID-Transponder für Türschlösser?
Geräte für Türschlösser finden auch als RFID-Transponder Bezeichnung. Die Abkürzung steht für Radio-Frequency Identification.
Ein solches elektronisches Türschloss besteht aus zwei Elementen: Zum einen aus einem Lesegerät, das sich meist direkt an oder neben der Tür befindet. Zum anderen aus einem RFID-Chip, der meist in einer Karte, einem Armband oder in einer Schlüsselkarte eingebaut ist.
Mit diesem Chip lässt sich dann die Tür öffnen. Das funktioniert wie folgt:
- Lesegerät: Die Tür ist mit einem RFID-Lesegerät ausgestattet. Dieses Lesegerät lässt sich fest in die Tür einbauen oder als separates Gerät anbringen.
- Identifikation: Wenn der Inhaber des RFID-Transponders vor der Tür steht, hält er den Transponder in die Nähe des RFID-Lesegeräts. Das Lesegerät sendet eine Anfrage an den RFID-Transponder.
- Datenübertragung: Der RFID-Transponder antwortet, indem er seinen eindeutigen Identifikationscode an das Lesegerät sendet. Dieser Code wird dann vom Lesegerät erfasst.
- Zugangsgewährung: Das Lesegerät überprüft den erhaltenen Identifikationscode gegen autorisierte Codes in seiner Datenbank. Wenn der Code autorisiert ist, wird das Türschloss entriegelt, und der Zugang wird gewährt.
Vor- und Nachteile
Gegenüber einer herkömmlichen Schließanlage bietet ein elektronisches Türschloss mittels RFID-Technologie einige Vorteile. So lässt sich beispielsweise die Zugangsberechtigung eines bestimmten Chips deaktivieren. Anders als bei herkömmlichen Schließanlagen muss demnach nicht die ganze Schließanlage ausgetauscht werden.
Ein Grund, warum Transponder gerade in Unternehmen häufig Anwendung finden. So lassen sich Zugangsberechtigungen einzelner Mitarbeiter hinzufügen und auch wieder entfernen. Ebenso lässt sich die Zugangsberechtigung zum Beispiel auf bestimmte Zeitfenster eingrenzen. Dabei lässt sich die Technologie gleichzeitig zur Zeiterfassung nutzen.
Im Folgenden ein Überblick der Vor- und Nachteile von elektronischen Türschlössern gegenüber herkömmlichen Anlagen mit Schließzylinder:
Merkmal | Transponder-Schlüssel | Normale Schließanlagen |
Identifikationstechnologie | RFID-Technologie | Mechanische Schlüssel, Zuhaltungssysteme |
Funktionsweise | Elektronische Übertragung von Codes | Mechanische Übertragung durch Zahnprofil |
Sicherheit | Hohe Sicherheit durch verschlüsselte Codes, schwer zu kopieren | Sicherheit hängt von Schlüsselmaterial und Komplexität des Schließmechanismus ab |
Bequemlichkeit | Bequemer Zugang ohne physischen Kontakt zum Schloss | Physischer Kontakt und Drehen des Schlüssels erforderlich |
Verwaltbarkeit | Einfache Verwaltung von Zugriffsrechten | Physischer Austausch von Schlüsseln bei Bedarf |
Aufzeichnung von Aktivitäten | Ja, einige Systeme zeichnen Zugangsaktivitäten auf | Nein, es sei denn, es werden spezielle elektronische Schlösser verwendet |
Flexibilität bei Berechtigungen | Flexibles Hinzufügen/Entfernen von Berechtigungen ohne Austausch von Schlüsseln | Schlüssel müssen physisch ersetzt werden |
Integration in Smart-Home-Systeme | Integration möglich in Smart-Home-Systeme | In der Regel nicht mit Smart-Home-Systemen kompatibel |
Energieversorgung | Aktive Transponder benötigen Batterien | Keine Batterien erforderlich |
Kosten | In der Regel teurer als herkömmliche Schlüssel | In der Regel kostengünstiger, abhängig von der Schließanlage |
Installation | Einfache Installation von elektronischen Lesegeräten erforderlich | Standardinstallation von herkömmlichen Schlössern |
Welche Arten es gibt

Für Türen werden in der Regel passive oder aktive RFID-Transponder sowie Bluetooth- und NFC-basierte Technologien eingesetzt. Die Auswahl hängt von den spezifischen Anforderungen der Sicherheitsebene an die Schließanlage und den Präferenzen des Anwenders ab.
Im Folgenden eine Übersicht welche Arten von Technologien es gibt und für welchen Anwendungsfall sie sich eignen:
- Passive RFID-Transponder: Diese eignen sich vor allem für Anwendungen mit kurzen bis mittleren Entfernungen, wie beispielsweise Zugangskontrollsysteme für Gebäude. Sie werden häufig in Form von Karten oder Schlüsselanhängern eingesetzt. Ihr Vorteil liegt in der kostengünstigen Herstellung und dem einfachen Einsatz.
- Aktive RFID-Transponder: Diese kommen zur Anwendung, wenn eine größere Reichweite erforderlich ist, wie beispielsweise bei der Fahrzeugzugangskontrolle oder bei Toren mit breiten Einfahrten. Sie bieten eine längere Batterielebensdauer, können jedoch teurer sein als passive Transponder.
- Bluetooth- und NFC-basierte Transponder: Diese Technologien eignen sich gut für Anwendungen, bei denen Benutzer die Tür ohne physischen Kontakt entriegeln möchten. Bluetooth-Transponder können eine größere Reichweite bieten und sind in modernen Smart-Home-Systemen oft integriert. NFC-Transponder sind auf kürzere Distanzen ausgelegt und können beispielsweise in Smartphone-gesteuerten Türschlössern verwendet werden.
- Biometrische Transponder: In hochsicheren Umgebungen oder für den Zugang zu sensiblen Bereichen können biometrische Transponder Sinn machen. Sie bieten eine zusätzliche Sicherheitsebene durch die Integration von biometrischen Merkmalen wie Fingerabdrücken oder Iris-Scans.
Karte, Chip oder Schlüsselanhänger?
RFID-Transponder kommen in verschiedenen Erscheinungsformen daher. Üblich sind Karten, Chips und Schlüsselanhänger.
RFID-Karten haben den Vorteil, dass sie wie der Ausweis oder die Kreditkarte in die Geldbörse passen. Dafür sind sie anfälliger gegenüber Beschädigungen und können beispielsweise durchbrechen.
Ein Grund, warum gerade im gewerblichen Kontext zumeist Chips in Form von Schlüsselanhängern Anwendung finden. Diese sind deutlich robuster. Auch möglich, jedoch eher seltener sind Chips in Uhren oder Armbändern.
Preise für eine RFID-Schließanlage
Kosten für ein einfaches Kit mit einem RFID-Lesegerät und einigen RFID-Karten beginnen bei rund 500 Euro pro Tür. Hinzu kommen Kosten für die Installation. Wer seine Haustür mit einem elektronischen Schließsystem ausstatten möchte, muss insgesamt mit Kosten ab 1.000 Euro rechnen.
Für mittelgroße Unternehmen oder Gebäude mit mehreren Türen kann eine Schließanlage, die mehrere Lesegeräte und eine höhere Nutzerzahl unterstützt, zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen.
Für anspruchsvolle Anforderungen, wie z. B. höhere Sicherheitsstufen, Integration mit anderen Sicherheitssystemen oder Cloud-basierte Verwaltung, können die Kosten für ein Schließsystem mit RFID-Transpondern deutlich über 5.000 Euro pro Tür liegen.