Feuerlöscher für Zuhause & Auto: Kaufen, Wartung & Entsorgen

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Feuerlöscher können im Brandfall Leben und Eigentum retten. Im Gegensatz zu Rauchmeldern ist die Installation von Feuerlöschern im Privathaushalt allerdings nicht verpflichtend. In welchem Szenario Sie aber trotzdem für Ihr Zuhause einen Feuerlöscher kaufen sollten und was Sie über unterschiedliche Typen von Feuerlöschern wissen sollten, haben Brandschutzexperten für Sie in diesem Artikel zusammengefasst.

Wann ist die Installation eines Feuerlöschers verpflichtend?

In Deutschland ist der Besitz eines Feuerlöschers im Privathaushalt nicht verpflichtend – doch trotzdem empfehlenswert. Speziell in Räumlichkeiten wie einer Küche und in der Nähe eines Grills kann ein funktionierender Feuerlöscher mögliche Brände schnell im Keim ersticken. 

Ein Feuerlöscher in der Küche ist vor allem vor dem Hintergrund empfehlenswert, da die geltende Rauchmelderpflicht Küchen aufgrund möglicher Fehlalarme ausschließt, obwohl Küchen die am meisten brandgefährdeteten Räume in Wohnungen und Häusern sind. 

Feuerlöscherpflicht im Gewerbe

Der Personenschutz ist gesetzlich deutlich höher priorisiert als der Schutz von Inventar und Eigentum. Sobald Unternehmen oder Freiberufler mindestens eine Person anstellen, gilt die Verpflichtung zur Aufbewahrung von Feuerlöschern. Dabei ist es sekundär, ob es sich um ein Büro, eine Produktionsstätte oder eine private Mietwohnung handelt. 

Die Anzahl der Feuerlöscher hängt von der Grundfläche und der Stockewerke einer Betriebsstätte ab. Sollte sich Ihre Grundfläche auf mehrere Stockwerke verteilen, müssen Sie auf jeder Etage mindestens einen platzieren. Außerdem sollten Betriebe mit höherer Gefahr eines Brandausbruchs die untenstehende, verpflichtende Anzahl erhöhen.

Quadratmeter GrundflächeLöschmitteleinheit LEAnzahl Feuerlöscher
bis 5061
bis 10091
200122
300152
400182
500213
600243
700273
800303
900334
1000364
2000606

Welcher Feuerlöscher ist der Richtige für mich?

Die Optik und technischen Anforderungen von Feuerlöschern sind in Europa durch die EN3 Norm geregelt. Innerhalb dieser EU-Norm unterscheiden sich diese aber vor allem durch Funktion und Löschmittel. 

Wie funktionieren Feuerlöscher? 

Um die Funktionsweise eines Feuerlöschers näher zu beleuchten, muss vorher erklärt werden, dass es grundsätzlich zwei verschiedene Funktionsweisen von handelsüblichen Feuerlöschern gibt: Auflade- und Dauerdruck-Feuerlöscher.

Der Begriff Auflade-Feuerlöscher basiert nicht auf der Möglichkeit, das Gefäß wieder aufladen zu können, sondern in seiner Funktion. Diese laden sich auf beziehungsweise aktivieren sich durch eine innenliegende CO2-Patrone, die bei Entfernen einer Sicherung und durch Betätigung eines Schlagknopfs oder eines Hebels angestochen wird und dafür sorgt, dass der Feuerlöscher sich durch das Treibmittel der CO2-Patrone auflädt.  Anschließend kann das Löschmittel mit der Löschpistole oder dem Hebels dosiert in Richtung des Brandherds geschossen werden. 

Ein Dauerdruck-Feuerlöscher funktioniert mit Stickstoff anstelle von CO2 und steht, wie der Name es andeutet, permanent unter Druck. Daher ist es bei Dauerdruck Feuerlöschern überflüssig eine Sicherung anzubringen. Sobald der Hebel betätigt wird, wird das Löschmittel direkt ausgestoßen.

Auflade- oder Dauerdruck: Feuerlöscher im Vergleich

Während Auflade-Feuerlöscher meist teurer in der Anschaffung sind, gestaltet sich die verpflichtende Wartung von Dauerdruck-Feuerlöschern durch die Öffnung des Feuerlöscherbehälters entsprechend aufwendiger. Nach einigen Jahren hat sich die Investition in ein teureres Modell durch die Wartungskosten amortisiert.

Argumente für Auflade-FeuerlöscherArgumente für Dauerdruck-Feuerlöscher
– Einfache und gute Dosierung des Löschmittels, auch für unerfahrene Nutzer– Einfache technische Konstruktion
– Wartungsfreundlichkeit– Permanent unter Druck, kein Aufladen erforderlich
– Zuverlässige Handhabung– Verwendung von Stickstoff als Treibmittel
– Längere zulässige Betriebsdauer (regelmäßig 25 Jahre)– Manometer zur Überwachung des Drucks
– Niedrigere Wartungskosten– Niedrigere Anschaffungskosten

Pulver, Schaum, Wasser oder CO2: Welches Löschmittel für meinen Feuerlöscher?

Nach der Auswahl der Technologie, ist es wichtig zu wissen, mit welchem Löschmittel diese ausgestattet ist. Dabei stehen Modelle mit Pulver, Schaum, Wasser oder CO2 zur Verfügung, die abhängig von verschiedenen Brandklassen unterschiedlich empfehlenswert sind. Brände werden nach der EU-Norm wie folgt klassifiziert:

  • Feste Stoffe (Brandklasse A)
  • Flüssige Stoffe (Brandklasse B)
  • Gasförmige Stoffe (Brandklasse C)
  • Metallbrände (Brandklasse D)
  • Fettbrände (Brandklasse F)

ABC Feuerlöscher: Pulver gegen Feuer

Modelle mit ABC Löschpulver sind aufgrund ihres breiten Einsatzgebietes am weitesten verbreitet. Während andere Löschmittel nur gegen bestimmte Brandklassen eingesetzt werden können, funktioniert der ABC Feuerlöscher optimal für Brände von Festen Stoffen (Brandklasse A), flüssige Stoffe (Brandklasse B) und gasförmige Stoffe (Brandklasse C). 

Bei kleineren Bränden einen ABC Feuerlöscher zu verwenden kann aber schnell teuer werden: vor allem Elektrogeräte leiden unter dem Einsatz von dem feinen Löschstaub, der sich hauptsächlich aus Phosphat und Amoniumsulfat zusammesetzt. 

Schaum-Feuerlöscher: Saubereres Löschen

Meist teurer als Pulverfeuerlöscher sorgen Schaum-Feuerlöscher jedoch für ein saubereres Löschen des Brandherds. Auch für den Außenbereich können diese mit einen zusätzlich Frostschutzmittel erworben. Allerdings ist Schaum nur für Brandstufen A und B zugelassen und daher weniger flexibel als Pulverfeuerlöscher.

Feuerlöscher mit Wasser und Löschmittelzusätzen

Eine Alternative ist Wasser als Löschmittel, das durch Zusatzmittel zwar effektiver ist als normales Wasser, aber trotzdem nur für Brandklasse A zugelassen ist. 

Für Fettbrände (Brandstufe F) gibt es speziell dafür hergestelle Wasser- und Schaum-Feuerlöscher. 

CO2-Feuerlöscher: feuerlöschendes Gas

Kohlendioxid- oder auch CO2-Feuerlöscher löschen Brände mit nichtbrennendem Gas, das beim Löschen den Sauerstoff verdrängt und dadurch das Feuer erstickt. CO2 ist als Löschmittel zwar nur für Brandklasse B zugelassen, wird aber oft in Räumen mit viel Technologie eingesetzt. Dazu gehören Büros mit vielen Computern oder ganze Serverräume.

Feuerlöscher mit 6 kg Löschmittel

Auch in der Größe unterscheiden sich die Modelle. Mit Löschmitteleinheiten oder Löscheinheiten wird die Dauer an Löschvorgang gemessen, die rechnerisch mit dem Inhalt eines Feuerlöschers möglich sind. Nach EU-Norm EN3 werden diese Feuerlöscher bei Bränden der Klasse A und B getestet und anschließend in Löscheinheiten eingeordnet.

Feuerlöscher mit 6 kg Löschmittel haben normalerweise 15 LE (Löscheinheiten) und können etwa 15 bis 23 Sekunden Ihr Löschmittel auf einen Brand ausstoßen, bevor Sie leer gehen. 


Wartung, Ablauf und Entsorgung von Feuerlöscher

Feuerlöscher Wartung: So oft muss gecheckt werden

Die regelmäßige Wartung von Feuerlöschern ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass diese lebenswichtigen Sicherheitsgeräte im Ernstfall einwandfrei funktionieren. Unabhängig von der Art des Feuerlöschers und des verwendeten Löschmittels schreiben die Hersteller und die DIN 14406 Teil 4 vor, dass Feuerlöscher in öffentlichen und gewerblichen Bereichen alle zwei Jahre gewartet und instandgehalten werden müssen. Verantwortlich für Wartung ist der Arbeitgeber beziehungsweise der Besitzer des Feuerlöschers. 

Obwohl Privathaushalte nicht gesetzlich zur regelmäßigen Wartung verpflichtet sind, wird dringend empfohlen, diese durchzuführen, da dies die Gewährleistung des Herstellers in Anspruch nehmen kann.

Zusätzlich zur zweijährigen Wartung sind Feuerlöscher, die als Druckbehälter eingestuft sind, alle fünf Jahre gemäß § 16 der Betriebssicherheitsverordnung zu prüfen. Diese Prüfung wird im Rahmen der routinemäßigen Wartung von Ihrem Brandschutzunternehmen durchgeführt.

Lebensdauer: Wann ist ein Feuerlöscher zu alt?

Ähnlich wie Lebensmittel haben auch Feuerlöscher ein Verfallsdatum und eine maximale Lebensdauer. Diese kann durch gute Pflege und regelmäßige Wartungen erreicht werden, sollte aber nicht übertroffen werden. Hersteller geben meist beim Verkauf eines Feuerlöschers an, wie lange das Modell haltbar ist. 

Abhängig von Funktion und Löschmittel sind Feuerlöscher unterschiedlich lange haltbar. Die maximale Lebensdauer setzt sich wie folgt zusammen:

  • Dauerdruckfeuerlöscher (Pulver, Wasser, Schaum) 20 Jahre
  • Aufladefeuerlöscher (Pulver, Wasser, Schaum) 25 Jahre
  • CO2-Feuerlöscher (Kohlendioxid) 25 Jahre

Feuerlöscher richtig entsorgen: Sondermüll oder Abholung

Feuerlöscher mit einer Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren sollten sicher entsorgt werden, um mögliche Gefahren zu vermeiden. Vermeiden Sie die Lagerung in Dachböden, Kellern oder Garagen, da es sich um Druckgeräte handelt und diese mit der Zeit beschädigt werden können.

Da alte Feuerlöscher aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht in den regulären Müll gehören, sind spezielle Entsorgungsstellen notwendig. Öffentliche Sammelstellen und Wertstoffhöfe nehmen sie häufig an. Bei alten Feuerlöschern mit Halon-Löschmittelgehalt ist die Abgabe bei Schadstoff- und Giftmüllsammelstellen empfehlenswert. Die Feuerwehr und Brandschutzbetriebe bieten oft die Rücknahme von alten Feuerlöschern an.

Die Kosten für die Entsorgung variieren stark. Einige Wertstoffhöfe nehmen alte Feuerlöscher kostenlos an, während andere Gebühren von bis zu 30 Euro erheben können. Bei einigen Brandschutzfirmen und Herstellern können Sie die Entsorgung online gegen eine Gebühr arrangieren, wobei die durchschnittlichen Kosten bei etwa 10 bis 15 Euro liegen.


Feuerlöscher Kaufen: Was kostet ein das einen Privathaushalt?

Wenn es um Feuersicherheit in Ihrem Zuhause geht, sind Feuerlöscher unverzichtbar. Für die meisten Haushalte ist die Wahl eines Schaumlöschers sinnvoll, da dieser die Brandklassen A und B abdeckt und effiziente Löschfähigkeiten bietet, ohne großen Schaden zu verursachen. Es stehen zwei Haupttypen zur Auswahl: der Aufladelöscher und der Dauerdrucklöscher.

Ein hochwertiger Schaum-Aufladelöscher, der eine Lebensdauer von bis zu 25 Jahren hat, ist ab etwa 70€ erhältlich. Obwohl die anfänglichen Kosten etwas höher sind als bei einem Dauerdrucklöscher, profitieren Sie von fortschrittlicher Technik und Zuverlässigkeit. Darüber hinaus sind die Wartungskosten im Vergleich zu Dauerdrucklöschern tendenziell niedriger. Der Preis für einen Dauerdruck-Schaumlöscher beginnt bei ungefähr 40€, was eine kostengünstigere Option darstellt, obwohl die Technik weniger fortgeschritten ist.

Die besten Auflade-Feuerlöscher im Test:

Ein Aufladelöscher ist zwar teurer als ein Dauerdrucklöscher, bietet jedoch erhebliche technische Vorteile und höhere Zuverlässigkeit. Die langfristigen Wartungskosten sind geringer, und im Laufe der 25-jährigen Lebensdauer des Aufladelöschers amortisieren sich die anfänglichen Anschaffungskosten.

In unserem Test befinden Sie neben den Marken Neuruppin ud Mobiak zwei Gloria Feuerlöscher. 

ModellNeuruppin S 6 SKP ecoMobiak AufladelöscherGloria SK 6 PROGloria FB3 Easy
Löschinhalt6 Liter6 Liter6 Liter3 Liter
Art des FeuerlöschersSchaumlöscherSchaumlöscher / FettbrandlöscherSchaumlöscherFettbrandlöscher
BauweiseAufladelöscherAufladelöscherAufladelöscherAufladelöscher
Löschleistung34A, 183B34A, 233B, 40F21A, 233B8A, 55B, 75F
Löscheinheiten10 LE Brandklasse A, 12 LE Brandklasse B10 LE Brandklasse A, 15 LE Brandklasse B6 LE Brandklasse A, 15 LE Brandklasse B2 LE Brandklasse A, 3 LE Brandklasse B
EinsatzbereichHaus / Wohnung / GewerbeHaus / Wohnung / GewerbeHaus / Wohnung / GewerbeKüche
BrandklassenA, BA, B, FA, BA, B, F
Gewichtca. 10,6 kgca. 11 kgca. 10,1 kgca. 6,8 kg
PreisPreis ab: EUR 99,99Preis ab: EUR 79,99Preis ab: EUR 99,99Preis ab: EUR 99,99

Die besten Dauerdruck-Feuerlöscher im Test:

Dauerdrucklöscher sind kostengünstiger in der Anschaffung, doch leicht teurer in der Wartung. Ein regelmäßig gewarteter Dauerdrucklöscher hat eine Lebensdauer von bis zu 20 Jahren. Im Gegensatz zum Aufladelöscher steht der gesamte Behälter unter Druck, und ein Manometer am Feuerlöscher ermöglicht die Überwachung des Drucks. 

In unserem Dauerdruck-Feuerlöscher Test haben Modelle der Marke Jocke und Andris am Besten abgeschnitten, während es mit dem Modell von Minimax es sogar ein Feuerlöscher für Autos in die Top 5 geschafft hat.

ModellJockel S6LJM Bio34Andris SchaumlöscherHausundWerkstatt SchaumlöscherGEV FLS 3460Minimax Autolöscher 
Löschinhalt6 Liter6 Liter6 Liter6 Liter2 Kg
Art des FeuerlöschersSchaumlöscherSchaumlöscherSchaumlöscherSchaumlöscherPulverlöscher
BauweiseDauerdrucklöscherDauerdrucklöscherDauerdrucklöscherDauerdrucklöscherDauerdrucklöscher
Löschleistung34A, 183B21A, 144B27A , 183B27A, 233B, 75F13A, 89B, C
Löscheinheiten10 LE Brandklasse A, 10 LE Brandklasse B6 LE Brandklasse A, 9 LE Brandklasse B9 LE Brandklasse A, 12 LE Brandklasse B9 LE Brandklasse A, 15 LE Brandklasse B4 LE Brandklasse A, 4 LE Brandklasse B
EinsatzbereichHaus / Wohnung / GewerbeHaus / WohnungHaus / Wohnung / GewerbeHaus / Wohnung / KücheKeller / Außenbereich
BrandklassenA, BA, BA, BA, B, FA, B, C
Gewichtca. 10,5 kgca. 9,8 kgca. 10 kgca. 8 kgca. 2,7 kg
PreisPreis ab: EUR 69,99Preis ab: EUR 34,98Preis ab: EUR 47,29Preis ab: EUR 74,33Preis ab: EUR 47,90

Feuerlöscher im Auto: In Deutschland keine Pflicht

Neben dem Erste-Hilfe-Kasten und der Warnweste findet sich in deutschen Kofferräumen seltenst ein Feuerlöscher. In der deutschen Straßenverkehrsordnung ist, im Gegensatz zu anderen EU Staaten, das Mitführen eines Feuerlöschers im Auto nicht verpflichtend.

Sinnvoll ist ein Feuerlöscher im Auto im Brandfall aber trotzdem. Sollte das Auto brennen, kann sich das Mitführen eines Pulver- oder Schaumfeuerlöschers lohnen, um einen größeren Brand oder sogar eine Explosions des Autos zu verhindern. 

In welchen Ländern ist der Feuerlöscher im Auto Pflicht?

Während ein Feuerlöscher in deutschen Kofferäumen nicht obligatorisch ist, verhält sich das bei anderen europäischen Staaten anders. Nachbarland Belgien verlangt von allen Fahrzeugen mit belgischer Zulassung einen Feuerlöscher im Auto. Neben Belgien haben auch noch folgende Länder eine Feuerlöscher Pflicht für Autos:

  • Bulgarien
  • Estland
  • Griechenland 
  • Lettland
  • Litauen 
  • Moldau 
  • Polen
  • Rumänien 
  • Russland 
  • Türkei 
  • Ukraine 
  • Weißrussland