Überwachungskamera für Innen und Außen: Modelle im Test mit WLAN und SIM-Karte

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Mehr als 60.000 Einbrüche jährlich, Tendenz steigend – Aufgrund wachsender Einbruchszahlen in Deutschland macht eine Überwachungskamera heute mehr Sinn als jemals zuvor. Gleichzeitig bietet sich Eigentümern eine noch nie dagewesene Auswahl an Technologien wie kabellose Videoüberwachungen mit WLAN und SIM-Karte oder Steuerung per App. Welche Arten der Kameraüberwachung es für Innen und Außen gibt, Hersteller sowie verschiedene Modelle im Test. 

Kameraüberwachung für Innen und Außen

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Überwachungskameras unterscheiden, solche für die Innenüberwachung und solche für die Überwachung des Außenbereichs. Modelle für Außen haben den Vorteil, dass sie für potenzielle Einbrecher direkt ersichtlich sind und somit eine abschreckende Wirkung besitzen. Doch nicht jeder Nachbar fühlt sich mit einer Videoüberwachung wohl. Schon allein aus diesem Grund kann es Sinn machen, auf eine Überwachungskamera für den Innenbereich zu setzen. 

Im Folgenden erhalten Eigentümer eine Übersicht empfehlenswerter Modelle sowohl für die Innen- als auch für die Außenanwendung. Die Übersicht basiert dabei auf den Testergebnissen der Stiftung Warentest. 

Überwachungskameras im Test

In das Gesamtergebnis der Stiftung Warentest sind verschiedene Kriterien mit unterschiedlicher Gewichtung eingeflossen:

  • Bildqualität und Auflösung: 50 Prozent
  • Handhabung: 35 Prozent
  • Datenschutz: 10 Prozent
  • Stromverbrauch: 5 Prozent

Basierend auf diesen Faktoren ist die Stiftung Warentest zu folgendem Ergebnis gekommen. Alle der hier aufgeführten Modelle sind sowohl für die Anwendung Indoor als auch Outdoor geeignet. Es handelt sich um Dome-Kameras, bei denen sich die Linse in einer witterungsgeschützten Glaskuppel befindet:  

ModellTestergebnisAnwendungsbereichStromversorgungDatenspeicherungBedienung
Reolink Argus 3 Pro2,1Innen und AußenAkku oder SolarMicro SD-Karte (128 GB) oder Reolink-CloudPer App, Google Sprachassistent oder Alexa
Ring Stick Up Cam Battery Gen32,2Innen und AußenAkkuÜber Ring Protect AboPer eigener App
Arlo Pro 42,4Innen und AußenAkkuSD-KartePer App, Google Sprachassistent oder Alexa
D-Link DCS-8627LH2,4Innen und AußenKabelMicro SD-Karte oder Mydlink CloudPer App, Google Sprachassistent oder Alexa
TP-Link Tapo C3102,5Innen und AußenKabelMicro SD-Karte (128 GB)Per App, Google Sprachassistent oder Alexa

Die Preise der hier aufgeführten Modelle bewegen sich zwischen 100 und 300 Euro. 

Im Set kaufen und direkt starten

Viele der getesteten Kameraüberwachungen wie die Reolink Argus 3 Pro oder die Ring Stick Up Cam Battery Gen3 sind im Set inklusive Monitor und vorinstallierter Festplatte erhältlich. Das ermöglicht eine unkomplizierte Installation auch für unerfahrene Anwender. 

Konnektivität: WLAN oder SIM-Karte

Vor einigen Jahren noch waren Videoüberwachungen häufig über ein Kabel mit einem Monitor verbunden. An diesen Monitor wurden dann die Bilder der Kamera übertragen. Die meisten Überwachungskameras für den privaten Bereich sind heute kabellos und ohne Monitor. So können Eigentümer die Bilder auch jederzeit unterwegs, meist über eine herstellereigene App empfangen. Die Übertragung der Bilder und Informationen erfolgt entweder mittels WLAN oder dem Mobilfunknetz.

Welche Variante die sinnvollere ist, lässt sich pauschal nicht beantworten. In Bereichen mit einer unzureichenden WLAN-Abdeckung ist eine SIM-Karte die zuverlässigere Lösung. Es gibt auch Modelle, die standardmäßig das WLAN zur Datenübertragung nutzen und eine SIM-Karte als zusätzliche Backup-Funktion, falls es zu Problemen mit dem Internet kommen sollte. 

In Bereichen mit sehr hohen Anforderungen an den Datenschutz kann es auch Sinn machen, Kameras ganz ohne WLAN einzusetzen. So gibt es durchaus auch Überwachungskameras mit Live-Übertragung auf das Handy ohne WLAN. Hier erfolgt die Datenübertragung über das 3G, 4G oder 5G Mobilfunknetz. 

Stromversorgung: Solar, Akku und Stromkabel

Was die Stromversorgung der Kamera angeht, gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten wie die folgende Übersicht zeigt:

  • Netzkabel (Stromversorgung über Steckdose): Hier erfolgt die Stromversorgung mittels Kabel, das Eigentümer an eine herkömmliche Steckdose anschließen. Diese Kameras eignen sich insbesondere für den Einsatz im Innenbereich oder in der Nähe von Stromquellen.
  • Akku: Bei kabellosen Modellen erfolgt die Stromversorgung mittels wiederaufladbarer Batterien und Akkus. Diese Kameras sind besonders flexibel und lassen sich an Orten ohne direkten Zugang zu einer Steckdose platzieren. Sie haben jedoch den Nachteil, dass Eigentümer die Akkus regelmäßig laden müssen. 
  • Solarbetrieb: Einige Außenkameras verfügen über integrierte Solarpanele, die Sonnenenergie in Strom umwandeln. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Stromversorgung, solange ausreichend Sonnenlicht verfügbar ist. Solarbetriebene Kameras sind umweltfreundlich und nachhaltig.
  • PoE (Power over Ethernet): PoE-Überwachungskameras werden über ein Ethernet-Kabel (LAN-Kabel) mit Strom versorgt, das gleichzeitig Daten überträgt. Dies ist eine praktische Lösung für Kameras, die in der Nähe eines Netzwerkanschlusses installiert sind. PoE-Kameras erfordern jedoch eine PoE-Injektor oder einen PoE-Switch, um die Stromversorgung bereitzustellen.

Neben den hier genannten Lösung gibt es auch hybride Modelle, die verschiedene Arten der Stromversorgung miteinander kombinieren. So verfügen einige Kameraüberwachungen sowohl über einen Kabelanschluss als auch über einen zusätzlichen Akku, der im Falle eines Stromausfalls einspringt. 

Mit oder ohne Datenspeicherung?

Eine weitere Frage, die sich vor dem Kauf einer Überwachungskamera stellt, ist die nach der Datenspeicherung. Hier gibt es solche Modelle ohne eine Datenspeicherung und solche, die die Daten speichern:

  • Mit Aufzeichnung: Die Kamera ist in der Lage ist, Videomaterial zu erfassen und dieses auf einem Speichermedium wie einer internen Festplatte, einer SD-Karte oder in einer externen Cloud zu speichern. Dieses aufgezeichnete Material kann später überprüft werden, um vergangene Ereignisse zu überwachen, Beweise zu sichern oder Vorfälle zu dokumentieren.
  • Ohne Aufzeichnung: In diese Kategorie fallen Videoüberwachungen, die in Echtzeit ein Live-Video anzeigen, dieses jedoch nicht speichern. Dies kann nützlich sein, wenn Eigentümer nur eine Echtzeitüberwachung wünschen, ohne das Bedürfnis nach langfristiger Datenspeicherung.

Wenn die Dokumentation von Ereignissen und das Sammeln von Beweisen erforderlich ist, ist eine Kamera mit Aufzeichnungsfunktion die bessere Wahl. Wenn lediglich Echtzeitüberwachung und -sichtbarkeit wünschen, kann eine Kamera ohne Aufzeichnung ausreichen.

Ein Bewegungsmelder sorgt für effizienz

Gerade Kameras mit Aufzeichnung sammeln schnell eine nicht unerhebliche Menge an Daten. Um den Speicherplatz effizient zu nutzen, bieten einige Anbieter Überwachungskameras mit Bewegungsmelder. Diese zeichnen nur dann auf, wenn sie eine verdächtige Bewegung registrieren. Ferner informieren Modelle mit Bewegungsmelder ihre Besitzer beispielsweise per Push-Notification auf ihr Smartphone.

Winkel und Abdeckung beachten

Entscheidend für eine lückenlose Überwachung ist, dass die Kamera möglichst den gesamten kritischen Bereich abdeckt. Handelt es sich um eine große Fläche, empfiehlt sich eine 360 Grad Kamera. 

Letztere verfügen meist über einen Pan-Tilt-Zoom (PTZ). Das bedeutet, dass sie schwenken (pan), neigen (tilt) und zoomen können. Dies ermöglicht es dem Benutzer, die Blickrichtung und den Zoomfaktor nach Bedarf anzupassen.

Zudem verfügen sie häufig über eine digitale Kartenfunktion, die es dem Anwender ermöglicht, bestimmte Bereiche hervorzuheben. 

Mini-Überwachungskameras für eine diskrete Videoüberwachung

Meist ist es durchaus gewünscht, dass Videoüberwachungen gut sichtbar sind. So dienen sie nicht nur zur Aufzeichnung von Einbrüchen, sondern schrecken potenzielle Einbrecher bereits vor der Tat ab. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Diskretion gefragt ist. Das ist beispielsweise im gewerblichen Bereich, in dem Kunden nicht durch auffällige Videoüberwachungen abgeschreckt werden sollen. 

Für diese Fälle gibt es kleine Überwachungskameras, die sich unauffällig platzieren lassen. Die kleinsten Vertreter dieser Art sind nicht größer als eine Walnuss. Unabhängig davon funktionieren die Mini-Überwachungskameras ähnlich wie große Modelle. Aufgrund der geringen Größe verfügen sie zumeist über einen externen Speicher. 
Wichtig: Ein heimliches Filmen in besonders geschützten Räumen ist verboten und verletzt kann die Persönlichkeitsrechte des Gefilmten verletzen. Sollte dies der Fall sein, gilt ein Beweisverwertungsverbot. Das bedeutet, dass die Kameraaufnahmen ohnehin nicht zur Beweisführung vor Gericht genutzt werden dürfen.