Ein Bewegungsmelder bietet verschiedene Vorteile. So wirkt er abschreckend auf Unbefugte, die sich nachts auf dem Grundstück aufhalten. Für den Eigentümer selbst schaltet er sich bei Bewegung automatisch ein und danach wieder ab. Das sorgt für eine umweltschonende, energieeffiziente Beleuchtung. Weitere Vor- und Nachteile ebenso wie verschiedene Modelle für Innen und Außen und was es beim Kauf zu beachten gilt.
Wie funktioniert ein Bewegungsmelder?
Ein Bewegungsmelder besteht aus einem PIR-Sensor (Passiv-Infrarot-Sensor). Letzterer erkennt Infrarotstrahlung, die von sich bewegenden Objekten ausgeht. Der grundlegende Mechanismus basiert auf der Messung von Veränderungen in der Infrarotstrahlung innerhalb des Erfassungsbereichs des Sensors. Dieser Vorgang lässt sich in folgenden Schritten beschreiben:
- Erfassung von Infrarotstrahlung: PIR-Sensoren sind mit speziellen Materialien ausgestattet, die Infrarotstrahlung absorbieren und in elektrische Signale umwandeln können. Meist handelt es sich dabei um sogenannte Pyroelektrika, meistens Lithiumtantalat oder Polyvinylidenfluorid (PVDF).
- Infrarotstrahlung von Objekten: Alle Objekte mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 °C) strahlen Infrarotstrahlung ab. Menschen und Tiere haben eine Körpertemperatur, die im Infrarotspektrum erkannt werden kann. Das macht sich der Bewegungsmelder zunutze.
- Differenzmessung: Der PIR-Sensor besitzt zwei Sensorelemente. Diese Sensoren sind so positioniert, dass sie einen leicht unterschiedlichen Blickwinkel haben. Das bedeutet, dass, wenn sich ein Objekt im Erfassungsbereich bewegt, die zeitliche Abfolge der Infrarotstrahlung auf den beiden Sensoren unterschiedlich ist.
- Messung der Differenz: Der Sensor misst genau diese Differenz in der Infrarotstrahlung zwischen den beiden Sensoren. Wenn sich ein Objekt bewegt, ändert sich diese Differenz, und der Sensor erkennt diese Veränderung als Bewegung.
- Auslösung eines Signals: Bei Erkennung von Bewegung sendet der PIR-Sensor ein elektrisches Signal. Dieses Signal wird dann an ein angeschlossenes Gerät weitergeleitet, wie zum Beispiel eine Außenlampe, Deckenleuchte, eine Überwachungskamera oder eine Alarmanlage.
Anwendungsfälle: Licht, Alarmanlagen und Kameras

Meist kommen Bewegungsmelder zur Steuerung von Beleuchtung zum Einsatz. Sobald die Sensoren eine Bewegung registrieren, senden sie ein Signal an ein Lampe, die sich daraufhin einschaltet. Im Außenbereich handelt es sich dabei meist um Deckenleuchten, Außenleuchten oder Wandleuchten. Heute kommen hier in der Regel stromsparende LED-Strahler zum Einsatz. Mittlerweile gibt es sogar auch Solarlampen mit Bewegungssensoren.
Im Gebäudeinneren handelt es sich meist um Wandleuchten oder Nachtlicht mit Bewegungserkennung. Falls Eigentümer beispielsweise auf die Toilette müssen, schaltet sich durch Bewegung automatisch ein gedimmtes Licht im Badezimmer ein. Der Vorteil besteht darin, dass Eigentümer durch die sanfte, automatische Beleuchtung nicht so abrupt aus dem Schlaf gerissen werden und nach dem Toilettengang besser weiterschlafen.
Ferner finden Bewegungsmelder zur Aktivierung von Überwachungskameras Anwendung. So zeichnen diese nur auf, wenn die PIR-Sensoren eine Bewegung registrieren. Das spart Strom und Speicherplatz. Darüber hinaus dienen Bewegungsmelder auch zur Aktivierung von Alarmanlagen.
Weitere Anwendungsfälle
Darüber hinaus gibt es viele kleinere Anwendungsbereiche von Bewegungserkennung wie beispielsweise Radios. Häufig handelt es sich hier um Badradios, die automatisch anfangen zu spielen, wenn sie eine Bewegung registrieren.
Auch im Heimtierbedarf kommen Bewegungsmelder zum Einsatz, zum Beispiel bei Trinkbrunnen für Katzen. Hier sorgen sie für die Ausgabe von Wasser, sobald sie die Bewegung des Haustieres erfassen.
Modelle für Innen und Außen: Was es zu beachten gilt
Unabhängig davon, ob es sich um ein Modell für Innen oder Außen handelt, ist die Funktionsweise des Bewegungsmelders dieselbe. Es gibt jedoch Unterschiede beim Einstellen und der Installation der Geräte.
Wichtig ist hier zum Beispiel die sogenannte Schutzklasse. Diese geben renommierte Anbieter für Bewegungsmelder wie Busch Jäger, Steinle oder Gira als IP-Code an. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich das International Protection Rating. Letzteres gibt an, inwieweit ein elektrisches Gerät gegen das Eindringen von festen Fremdkörpern wie Staub und Feuchtigkeit geschützt ist.
Da ein Bewegungsmelder für Außen mehr Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, sollte die IP-Schutzklasse bei mindestens 44 liegen. Bei Modellen für den Innenbereich reicht eine Schutzklasse von 20 meist aus.
Bewegungssensoren für Innen und Außen im Vergleich
Merkmal | Bewegungsmelder für Innen | Bewegungsmelder für Außen |
Wetterbeständigkeit | Geringe bis keine | Stark ausgeprägt |
Schutzklasse | Häufig IP20 oder höher | IP44 bis IP67 |
Bewegungserfassung | Häufig kleinere Bereiche | Größere Bereiche, weitreichender Erfassungsbereich |
Lichtempfindlichkeit | Abhängig von Verwendungszweck (Tag/Nacht) | Einstellbar für verschiedene Lichtverhältnisse im Freien |
Temperaturbeständigkeit | Normalerweise für den Innenbereich ausgelegt | Robuster gegenüber Temperaturschwankungen im Außenbereich |
Montageoptionen | Decken- oder Wandmontage | Wandmontage, oft höher positioniert |
Stromversorgung | Häufig an das Stromnetz angeschlossen | Kann kabellos (batteriebetrieben) oder verkabelt sein |
Empfindlichkeit gegenüber Umweltbedingungen | Geringer | Höher (Regen, Schnee, Sonneneinstrahlung) |
Zusätzliche Funktionen | Neigungssensoren oder Lichtregelung | Stoß- und vibrationsresistent, oft mit Wetterschutzkappe |
Preise und Hersteller
Die Preise für Bewegungsmelder von renommierten Herstellern wie Abus, Steinle, Busch Jäger oder Philips HUE liegen zwischen 50 und 200 Euro. Dabei handelt es sich ausschließlich um das Gerät selbst. Hinzu kommen Kosten für den Anschluss und die Einstellung durch einen Elektrofachbetrieb.
Weitere Kosten entstehen für das angeschlossene Endgerät. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Außenlampen, Deckenleuchten, Wandleuchten oder Nachtlichter. Die Preise variieren dabei stark je nach Art der Leuchtmittel sowie der Menge der angebrachten Lampen. Gleiches gilt für den Anschluss von Alarmanlagen und Überwachungskameras.
Hier eine Übersicht etablierter Hersteller für Bewegungsmelder und deren Preisspanne:
Hersteller | Preisspanne |
Abus | 40 bis 80 Euro |
Brennenstuhl | 20 bis 50 Euro |
Busch Jäger | 50 bis 100 Euro |
Esylux | 80 bis 150 Euro |
Eltako | 60 bis 100 Euro |
Gira | 40 bis 100 Euro |
Philips Hue | 40 bis 80 Euro |
Siemens | 100 bis 200 Euro |
Funk-Bewegungsmelder für vereinfachten Anschluss
Funk-Bewegungsmelder nutzen Funktechnologie, um mit anderen Geräten zu kommunizieren. Dies kann die drahtlose Übertragung von Signalen an Empfänger wie Alarmanlagen, Beleuchtungssysteme oder Smart-Home-Steuerungen umfassen.
Im Vergleich zu verkabelten Bewegungsmeldern, die eine physische Verkabelung erfordern, bieten Funk-Bewegungsmelder den Vorteil, dass sie einfacher zu installieren und flexibler in der Platzierung sind.
Bewegungsmelder anschließen: So funktioniert es
Anders als bei Funk-Bewegungsmeldern gilt für verkabelte Modelle: Der Anschluss sollte ausschließlich von Profis wie Elektrikern vorgenommen werden. Andernfalls drohen erhebliche Sicherheitsrisiken.
Hinzu kommt, dass es je nach Hersteller Unterschiede in der Installation und Einstellung geben kann. Grundsätzlich erfolgt der Anschluss eines Bewegungsmelders jedoch in folgenden Schritten:
- Strom abschalten: Dies geschieht durch das Abschalten des zugehörigen Sicherungs- oder Leistungsschutzschalters im betroffenen Bereich.
- Bestehende Verkabelung prüfen: Danach gilt es, die bestehende Verkabelung zu prüfen, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen des Bewegungsmelders entspricht. Der Bewegungsmelder sollte klare Anschlussanweisungen in seiner Bedienungsanleitung enthalten.
- Montageplatz wählen: Dies könnte eine Wand oder eine Decke sein, abhängig vom Modell und den Installationsanforderungen.
- Verkabelung vorbereiten: Anschließend schneidet der Elektriker die Stromzufuhr zu den Kabeln ab und bereitet die Kabel für die Verbindung mit dem Bewegungsmelder vor. Normalerweise sind dafür drei Hauptkabel erforderlich: Phase (L), Neutralleiter (N) und Schutzleiter (PE).
- Anschlüsse des Bewegungsmelders: Nun verbindet der Elektriker die Drähte mit den entsprechenden Anschlüssen am Bewegungsmelder. Die genaue Konfiguration kann je nach Modell variieren, aber typischerweise gibt es Anschlüsse für L (Lebensphase), N (Neutralleiter) und PE (Schutzleiter). Einige Bewegungsmelder haben auch Schaltausgänge, die mit den zu steuernden Geräten verbunden werden.
- Montage des Bewegungsmelders: Hier erfolgt die Befestigung des Bewegungsmelder gemäß den Anweisungen des Herstellers an der Wand oder Decke.
- Einstellungen vornehmen: Dies kann Empfindlichkeitsstufen, Zeitverzögerungen und andere Parameter umfassen, die auf die spezifischen Anforderungen des Immobilieneigentümers zugeschnitten sind.
- Strom wieder einschalten: Abschließend gilt es zu prüfen, ob der Bewegungssensor richtig funktioniert.