280 Millionen – Das ist der Schaden, den Einbrüche im letzten Jahr laut Kriminalstatistik verursacht haben. Ein effektives Mittel nicht nur zur Aufklärung, sondern auch zur Vorbeugung bieten Überwachungskameras. So wirken sie Außen angebracht abschreckend und sorgen dafür, dass potenzielle Einbrecher ein Haus gar nicht erst in Betracht ziehen. Welche Arten von Kameras für die Außenüberwachung es gibt mit und ohne WLAN sowie Modelle im Test.
Outdoor-Videoüberwachung
Grundsätzlich lassen sich Überwachungskameras für den Innenbereich und solche für Außen unterscheiden. An Outdoor-Videoüberwachungen gelten einige spezielle Anforderungen. Allen voran ist es wichtig, dass die Kamera wetterfest ist.
Zudem sollten sie Eigentümer so anbringen, dass sie Einbrecher nicht überkleben oder zerstören können. Einige Modelle verfügen zudem über eine Schutzhülle. Handelt es sich um ein Modell mit WLAN, gilt es den Empfang an der gewünschten Stelle zu überprüfen. Gleiches gilt für die Stromversorgung. Sollte kein Kabelanschluss möglich sein, gibt es neben kabelgebundenen Kameras auch kabellose Modelle mit Akkus.
Überwachungskameras für Außen im Test
Eine fundierte Entscheidungshilfe vor dem Kauf einer Überwachungskameras liefern unabhängige Testergebnisse. Dabei gilt es jedoch den Urheber zu prüfen, denn viele vermeintliche Tests sind nicht wirklich unabhängig. Einen objektiven Test liefert die Stiftung Warentest ebenso wie das Computermagazin Chip.
Testergebnisse der Stiftung Warentest
Modell | Testergebnis | Für Außen geeignet? | Preis | Stromversorgung | Datenspeicherung | Bedienung |
Reolink Argus 3 Pro | 2,1 (Gut) | Ja | Ab 120 Euro | Akku oder Solar | Micro SD-Karte oder Reolink-Cloud | Per App, Google Sprachassistent oder Alexa |
Ring Stick Up Cam Battery Gen3 | 2,2 (Gut) | Ja | Ab 100 Euro | Akku | Über Ring Protect Abo | Per eigener App |
Arlo Pro 4 | 2,4 (Gut) | Ja | Ab 120 Euro | Akku | SD-Karte | Per App, Google Sprachassistent oder Alexa |
D-Link DCS-8627LH | 2,4 (Gut) | Ja | Ab 100 Euro | Kabel | Micro SD-Karte oder Mydlink Cloud | Per App, Google Sprachassistent oder Alexa |
TP-Link Tapo C310 | 2,5 (Gut) | Ja | Ab 50 Euro | Kabel | Micro SD-Karte (128 GB) | Per App, Google Sprachassistent oder Alexa |
Alle der hier getesteten Kameras sind sowohl für Innen als auch für Außen geeignet. Insgesamt hat jedes der hier aufgeführten Modelle das Prädikat “Gut” von der Stiftung Warentest erhalten und ist somit empfehlenswert.
Entscheidend ist hier vor allem, auf welche Technologie Anwender setzen möchten. So setzen die Reolink Argus 3 Pro, die Ring Stick Up Cam Battery Gen3 und die Arlo Pro 4
D-Link DCS-8627LH auf einen Betrieb mit Akku. Wer ein kabelgebundenes Modell bevorzugt, dem bieten sich die D-Link DCS-8627LH oder die TP-Link Tapo C310.
Testsieger bei Chip
Das Computermagazin Chip hat ausschließlich IP-Kameras unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um kabellose Kameras, die das Bild per WLAN auf das Handy übertragen. Das sind die Testsieger:
Modell | Testergebnis | Für Außen geeignet? | Preis | Stromversorgung | Datenspeicherung | Bedienung |
Arlo Pro 3 | Platz 1 | Ja | Ab 570 Euro | Akku | SD-Karte und eigene Cloud | Per App |
Blink Outdoor | Platz 2 | Ja | Ab 170 Euro | Batterien (AA) | Eigene Cloud | Per App oder Alexa-Sprachassistent |
Eufy Security eufyCam 2 | Platz 3 | Ja | Ab 200 Euro | Akku | Lokaler Speicher | Per App oder Alexa-Sprachassistent |
Außenkamera mit oder ohne WLAN?
Eine Frage, die sich viele Eigentümer vor dem Kauf stellen. Die Wahl zwischen WLAN- und kabelgebundenen Überwachungskameras hängt von Ihren spezifischen Anforderungen und den Gegebenheiten vor Ort ab:
Vorteile
- Einfache Installation: WLAN-Kameras sind in der Regel einfacher zu installieren, da sie keine Verkabelung erfordern. Das ist gerade Außen von Vorteil, da sich der Zugang zu einer Steckdose oft schwierig gestaltet.
- Flexibilität: Eigentümer können WLAN-Kameras an verschiedenen Orten platzieren, solange das WLAN-Signal ausreichend stark ist.
- Fernüberwachung: Eigentümer können die Überwachungskamera über eine mobile App oder eine Website von überall aus über das Internet überwachen. Dies ermöglicht Echtzeitüberwachung, Alarm-Benachrichtigungen sowie den Zugriff auf aufgezeichnete Videos.
Nachteile
- Sicherheitsrisiken: WLAN-Kameras sind anfälliger für Angriffe durch Hacker.
- Abhängig von der Netzwerkverbindung: Sie sind auf eine stabile Internetverbindung angewiesen. Wenn das Signal schwach ist, kann die Verbindung unzuverlässig sein.
Ein großer Vorteil von internetfähigen Outdoor-Überwachungskameras ist die Übertragung der Bilder direkt auf das Handy. Das ist bei kabelgebundenen Modellen so nicht möglich. Letztere benötigen einen Monitor oder ein Speichermedium.
Was es bei der Installation zu beachten gilt

Kabelgebundene Überwachungskameras benötigen einen Stromanschluss. Hier gilt es zu prüfen, ob dieser am gewünschten Aufstellort möglich ist. Gleiches gilt für die Internetverbindung bei WLAN-Kameras.
Ein Vorteil von Überwachungskameras für Außen ist, dass sie im Falle eines Einbruchs nicht nur bei der Aufklärung helfen, sondern auch abschreckend wirken. Es empfiehlt sich, sie deshalb durchaus gut sichtbar zu montieren.
Ferner gilt es darauf zu achten, dass die Videoüberwachung relevante Bereiche gut erfasst. Sollte eine 360-Grad-Überwachung gewünscht sein, sind zumeist mehrere Kameras erforderlich. Einige Anbieter bieten hier spezielle Sets. Ist der Bereich nicht ausreichend beleuchtet, empfiehlt sich ein Modell mit Nachtsicht.
Rechtslage
Was die Videoüberwachung in Deutschland angeht, gelten strenge Vorschriften. So sind Eigentümer dazu verpflichtet, Besucher und Nachbarn darüber zu informieren, dass Sie eine Videoüberwachung durchführen. Klare und deutlich sichtbare Hinweisschilder sollten in der Nähe der Kameras angebracht werden.
Darüber hinaus gilt, dass Eigentümer die Aufnahmen nur für den festgelegten Zweck der Überwachung verwenden dürfen, beispielsweise zur Sicherung Ihres Grundstücks. Gerade bei Überwachungskameras im Outdoor-Bereich besteht die Gefahr, Teile des Nachbargrundstücks oder des öffentlichen Raumes mit zu filmen. Um hier rechtlich abgesichert zu sein, empfiehlt es sich Eigentümern, dies dringend zu vermeiden.
Weitere Ausstattungsmerkmale: Bewegungsmelder, Datenspeicherung, Nachtsicht
Neben der Internetfähigkeit gibt es weitere Ausstattungsmerkmale, die mit in die Kaufentscheidung für eine Außen-Überwachungskamera einfließen. Hier die wichtigsten im Überblick:
- Nachtsicht: Gerade für den Außenbereich wichtig, da Einbrecher vor allem im Dunkeln operieren.
- Datenspeicherung: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten von Cloud-Lösungen über integrierte Speicher bis hin zu SIM-Karten. Wichtig: Einige Anbieter bieten die Speicherung der Daten in der Cloud gegen eine monatliche Abo-Gebühr. Hier kann es zu unerwarteten Kosten kommen.
- Bewegungsmelder: Um nicht unnötig viele Daten zu sammeln, verfügen einige Outdoor-Überwachungskameras über Bewegungsmelder. Dabei zeichnen sie nur dann auf, wenn sie eine Bewegung im Sichtfeld registrieren. Sollten sich Haustiere in dem überwachten Bereich befinden, ist es wichtig, dass die Kamera über eine entsprechende Filterfunktion verfügt. Andererseits kommt es zum Fehlalarm.
- Monitor: Einige Kameras übertragen die Bilder per Internet direkt auf das Handy. Falls es sich um kabelgebundene Kameras handelt, benötigen Eigentümer ein Ausgabegerät. Einige Modelle verfügen über einen eigenen Monitor.
- Integrierte Solarkollektoren: Einige Modelle verfügen über integrierte Solarkollektoren. Damit lässt sich der Strom für die Überwachungsanlage aus Sonnenenergie gewinnen. So lassen sich Überwachungskameras im Außenbereich kostengünstig und umweltfreundlich betreiben.